Am Sonntag, den 31.01.2016, waren wir bei der zweiten Mannschaft von Kaltenkirchen zu Gast und unser innigster Wunsch bestand darin, dass unser Spielstyle sich nicht dem Wetter, welches wir auf der Hinfahrt erdulden mussten, anpassen würde. Die Saison lief bisher mittelmäßig, etwas über 50% konnten wir bisher gewinnen, und mit Kaltenkirchen stand uns nun eine echte Herausforderung bevor, von der Setzliste her waren wir nominell nämlich 200 Punkte schwächer. Folgende Spieler begleiteten uns zum Auswärtskampf:

 Brett   Spieler

  1. Michael Weiss
  2. Lukas Nagy (Ich)
  3. Knut Kloerss
  4. Alva Glinzner
  5. Nils-Martin Paulsen
  6. Alexandra Mundt
  7. Kolja Maas
  8. Muhannad Tahhan

Es sollte auch direkt sehr ereignisreich beginnen, Michael brauchte an Brett 1 knapp 40 Minuten bis zum Sieg, war aber mit 400 DWZ mehr auch stark favorisiert. Aber eine frühe Führung im Rücken bringt natürlich Sicherheit mit sich. Knut lieferte eine sehr überzeugende Vorstellung an Brett 3, aber sein Gegner lief ihm aber auch genau in die Vorbereitung. Eine Variante, mit der ich mich nie anfreunden werde: 1.e4 c5 2.b4 (…)

Aber Knut überzeugte mit hervorragender Vorbereitung und musste kaum Zeit investieren. Außerdem ließ er es seinen Gegner bereuen, dass dieser nicht rochiert hatte, Knut griff im Zentrum sehr ambitioniert an und konnte eine Figur gewinnen. Der Rest war Routinearbeit, Knut spielte fehlerfrei und gewann in der Folge. Bei unserem neuesten Mitglied der Mannschaft an Brett 8, Muhannad, sah es erst nicht allzu gut aus. Sein Gegner, Noah Staubus, bestritt heute seinen ersten Mannschaftskampf, und wurde eventuell etwas unterschätzt. Muhannad opferte eine Figur für einen Angriff, der sich jedoch als nicht stark genug herausstellte. Noah verteidigte sich stark, doch stellte dann, ganz zu seinem eigenen Ärger eine Figur ein und verlor das Endspiel. Starke Leistung für das erste Spiel, das hätte auch durchaus anders ausgehen können. Nichts desto trotz stand es nun 3:0 für uns, schöne Nachrichten. Als nächstes kam Alva zu einem Ergebnis, sie gewann zwar eine Figur, musste sich aber ins Dauerschach, wegen einer undeckbaren Mattdrohung, retten. Remis! Alexandra war durchgehend in einer sowohl positionellen als auch materiell ausgeglichenen Stellung, und bei dem Punktestand und DWZ Nachteil, war sie mit einem Unentschieden, welches uns den Sieg sicherte, durchaus zufrieden.

Nach etwa 3 ½ Stunden stand ich auf um eine Runde zu gehen. Plötzlich kam Kolja zu mir und fragte mich, ob er Remis bieten dürfe. Ich sah mir daraufhin seine Stellung an und bemerkte, dass er zwei Mehrbauern im Endspiel hatte, aber auch eine sehr offene Königsstellung. Sein Gegner gab nur noch Schachs. Ich riet ihm, da ich der Überzeugung war, er stehe besser, weiterzuspielen und ich sollte Recht behalten. Sein Vorteil reichte aus um den 200 DWZ Punkte stärkeren Gegner zu besiegen. Nun spielten noch Nils und ich. Niels Gegner hatte eine Figur für zwei Bauern, doch er war der Ansicht, da der Kampf sowieso zu unseren Gunsten entschieden war, würde nur noch um die Ehre gehen, und stellte ein Remisangebot, welches Niels annahm. Ich hätte es mir jetzt ebenso einfach machen können, das erste Remisangebot erhielt ich bereits sehr früh in der Partie, jedoch wollte ich meine Stellung auskämpfen. Aber seht selbst: 

Somit war die letzte Partie fertig, Endstand 6,5 zu 1,5! Ein hervorragendes Ergebnis.