Es geht los. Alle sind (mehr oder weniger) pünktlich am Frühstückstisch und um 8.30 Uhr eröffnet der Organisationsleiter Michael Zeuner das Turnier.
Zunächst mal ein Blick auf die Ranglisten. Unsere u12 ist an 7, die u14 an 15 gesetzt. In beiden Gruppen bedauerlicherweise 17 Teilnehmer, so dass immer eine Mannschaft (in der Regel die jeweils schlechtestplatzierte) spielfrei hat. Immerhin darf sie sich über ein kampfloses 4:0 und 2 Mannschaftspunkte "freuen". Die ersten fünf Plätze - das ist das Ziel aller Mannschaften. Dann nämlich reicht das für die "Deutsche",
Die Auslosung zur Runde 1 brachte für unsere U12 das Team von SF Bremer Osten (Setzlistenplatz 15) als Gegner, während die U14 sich mit der an 7 (!) gesetzten Mannschaft vom Peiner SV auseinanderzusetzen hatte. Die Peiner brachten einen DWZ-Schnitt von 1560 auf die Waage. Rund 400 Punkte mehr als wir. Da gibt es nur ein Motto: "Wir haben keine Chance - nutzen wir sie"
Nach einer Stunde Spielzeit war bei der U12 schon schnell klar, wer Chef im Ring ist. Teilweise brauchte das hängende Material nur eingesammelt werden. Das 1:0 bescherte Kolja Maas, ihm folgte Tilo Rietschel und Jalel Silini zum 3:0. Nur Tom-Linus Bosselmann musste sich tiefer in die komplizierte Stellung versenken, dann hat er seine Angriffslinien freigeschaufelt. Das standesgemäße 4:0 ließ nicht mehr lange auf sich warten.
Insbesondere die folgende Partie von Tilo Rietschel überzeugte:
Und was machten die Underdogs gegen Peine. Untergang auf der ganzen Linie? Weit gefehlt! Wir rieben uns erstaunt die Augen. Fabian Schnell hatte seinen Gegner völlig überspielt und zeigte prima Schach. Knut Kloerss hatte seinem Gegner Qualle und 2 Bauern abgenommen. Vitus Nassat an 1 pochte auf 2 unaufhaltsame Freibauern, die seinem Gegner mehr als Sorgen bereitete. Luca-Tom-Rasmussen hatte im Schwerfigurenendspiel zwar 2 Bauern eingebüßt, hatte aber durchaus tatktische Chancen gegen die löcherige Königsstellung seines Gegners. Sollte hier die erste Sensation des Turniers Kunde machen? In der Tat, so gut wie. Am Ende hieß es 2:2. Vitus verrechnete sich bei dem Bauernvostoß etwas - doch es reichte zum Remis. Mittlerweile ließ sich Fabians Gegner das grausame Ende bis zum Matt zeigen. Knut ließ sich die Mehrqualle durch ein (allerdings inkorrektes) Scheinopfer wieder abnehmen und willigte inn die Punkteteilung ein. Zum Schluss kämpfte noch Luca-Tom heldenhaft, musste aber nach 4 1/2 Stunden Spielzeit doch die Segel streichen. 2:2 also, für uns gegen den DWZ-Bär eher ein gefühlter Sieg.
Mit diesen erfreulichen Ergebnissen ging es zum Mittagessen in die Jugendherberge, wo ich mich auf Seezungenröllchen und Filet a la Mignon freute. Gab es leider nicht, schade!
Um 14.30 Uhr Anpfiff zu Runde 2. Ein Blick auf die Paarungslisten sah für die U14 das Team von TuRa Harksheide. Wieso das? Die waren doch an 3 toppgesetzt. Allein auch TuRa hatte es am Vormittag "erwischt". Nur 2:2 die an 11 gesetzten Berliner Weisse Dame. Pech, insbesondere für uns, denn so wurden wir hochgepaart. Leider ließen wir in dieser Begegnung alle in Runde 1 gezeigten Charakteristika sausen. Frühzeitig gaben wir das Heft aus der Hand. Lediglich Jakob Weinell an Brett 4 konnte ein Remis verbuchen. Auch hier ist ein Mitgrund für die klare Niederlage schnell ausgemacht. Wenn Partieformulare nach 1 Stunde mit über 50 Zügen präsentiert werden, spricht das leider für sich. Grund genug für die Teamleiter einen Vortrag über Zeiteibteilung zu Gehör zu bringen.
Unsere U12 prallte auf einen der Titelvaforiten - Hamburger SK. Unsere hanseatischen Nachbarn hatten die Runde 1 ebenfalls glatt 4:0 für sich entschieden. Auch hier war an den Brettern 3 und 4 bald Sorge angebracht- Zum einen wegen des Spieltempos (s.o) und zum anderen wegen der daraus resultierenden Stellungsbilder. Bald mussten Kolja Maas und Jalel Silini streichen. Doch wir hatten ja noch Tom Linus und Tilo dabei. Beide spielten die Vorgaben ("wer ist der schnellste") nicht mit, sondern hängten sich voll rein. Mit Erfolg! Zunächst demontierte Tilo mit schwarz seinen Gegner und dann zerlegte Tom Linus gekonnt das Hamburger Spitzenbrett:
Das war es für heute. Alles ist noch im Lot. Gucken wir, was der Freitag bringt (und ob es bessere Essen in der JHB gibt...)