Nein, die Jugendsaison ist noch nicht zu Ende. Aber der April war ereignisreich aus Sicht der LSV-Jugend. Und es haben uns noch Partien, Analysen und Bilder erreicht, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen.

Im April gab es die LJEM als die Jugendveranstaltung des Jahres schlechthin, die LEM bei den Erwachsenen, die auch ein paar Jugendliche gelockt hat und einen Bundesliga-Wettkampf - reichlich Schach in diesem Monat auf den wir nochmal zurückblicken.

Von Sergej Salov haben wir ein paar ausgewählte und von ihm kommentierte Partien der LJEM erhalten. Familie Bosselmann hat ein paar Bilder beigesteuert. Vielen Dank dafür.

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Der LSV auf der LJEM - fast alle, die dabei waren!

 

Beginnen wollen wir aber mit einer Quizfrage zu folgendem Diagramm:

ri lingen

Schwarz am Zug spielte...?

a) dxe5

b) f5

c) Tg8

d) ... nicht mehr weiter.

Die Auflösung am Ende des Berichts.

Beginnen wir mit einem feinen kleinen taktischen Schlag der U12w Landesmeisterin Elisabeth Schönweiler im LSV-Duell gegen Jalel Silini. Sie zeigt, dass man auch bei wenig Material auf dem Brett wachsam sein muss:

 

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Die beiden U12 Landesmeister Elisabeth und Tom Linus vor ihrem Aufeinandertreffen.

Bekanntlich hat Tom Linus Bosselmann die U12 mit 11 Siegen in 11 Runden gewonnen. Da interessierte ihn auch wenig ob sein Gegner vom LSV kam oder nicht. So geschehen auch in der Partie mit dem späteren Vizemeister Tilo Rietschel, der mit 8,5 aus 11 doch bereits 2,5 Punkte Rückstand aufwies. Allerdings hätte das auch anders aussehen können, den Tilo hatte in der Partie gegen Tom Linus durchaus die Möglichkeit gehabt ein anderes Ergebnis zu erzielen. Als seine Chance vertan war wurde er am Ende von einem sehenswerten und überraschenden Läuferopfer niedergestreckt:

Eine der großen positiven Überraschungen der LJEM war der dritte Platz von Kayonzo Pommerenke in der U14 Meisterklasse, den er sich mit aktiven Partien erspielte. Ein Beispiel ist seine Partie mit Schwarz gegen Alexander Hagen. Die Diagrammstellung zeigt ein schönes Beispiel für die Vorteile eines zentralen Isolanis. Er ist die Basis für einen Monsterläufer, der sich auf e4 festsetzen kann und von dort in vielen Varianten entscheidend eingreift. Das schwarze Läuferpaar zielt schon auf die weiße Königsstellung, während die weißen Figuren eher nur mit Verteidigung beschäftigt sind.

Landesmeister in der U14 wurde der Favorit, vom LSV, Tigran Poghosyan. Mit 8,5 Punkten aus 9 Runden wurde er seiner Favoritenrolle gerecht. Gegen die beiden ärgsten Verfolger gab er sein einziges Remis ab (Artur Oganessjan) und musste gegen Inken Köhler zunächst in ausgeglichener Stellung abwarten, bis seine Chance da war. Er bekam sie und nutzte sie dann sehr präzise für einen vollen Punkt:

lm ljem

Die Landesmeister des LSV U12 bis U16!

Ende der Osterferien stand dann der Bundesligawettkampf gegen Lingen an. Wir gewannen sicher mit 4:2 und dürfen nun zum Saisonfinale am 13. und 14. Juni in Delmenhorst noch mit um die Spitzenplätze kämpfen.

Mich verwundern ja öfter die Partien von Martin Kololli. Manchmal vermute ich er hypnotisiert seine Gegner wie die Schlange "Ka" aus dem "Dschungelbuch" bevor er dann deren Stellung genüsslich verschlingt. Es sieht immer so aus, als würden sich seine Gegner wehrlos in ihr Schicksal ergeben. Vielleicht ist aber auch einfach das Schachverständnis von Martin schon so weit, dass es meinen Horizont übersteigt. Hier jedenfalls so eine "Hypnose-Partie" aus dem Wettkampf gegen Lingen:

Zum Schluß dann noch die Auflösung des Quiz. Wohl dem, der Alexander Rieß als Telefonjoker hatte, denn die Stellung stammt aus seiner Partie mit Weiß aus dem Wettkampf gegen Lingen. Und Schwarz am Zug gab hier auf! Richtig war also Lösung d).

Ich will den Lesern jetzt nicht den Spaß nehmen, auf jeden erdenklichen Zug von Schwarz, dessen Stellung zu zerlegen. Es findet sich immer was, fast immer forciert und Schwarz hat völlig zurecht das Handtuch geworfen.