Die Wiederholungstat

Am Mittwoch beginnt immer die Landesmeisterschaft U10/U12, doch mein Start war nicht sicher .Ich hatte seit 2 Monaten Dauerhusten. Es war schon bei der LEM in Hademarschen als Dauerkulisse zu hören.

Morgens erwachte ich aber noch mit einem geschwollenen blauen Auge, so dass ich noch von einer befreundeten Augenärztin Tropfen bekam. Plötzlich war da auch noch allergischer Ausschlag. Es war wie verhext: Zufall oder Aufregung??Aber ich konnte nicht absagen, weil wir Elisabeth jeden Tag mitnehmen sollten. Also da musste ich durch… 

Zum Glück hatte ich in der 1. Runde einen Gegner aus dem Mittelfeld. Ich hoffte auf eine kurze Partie. Er übersah, dass ein Läufer hing, dazu stellte er seine Dame ein und ich konnte matt setzen. Um 16 Uhr traf ich auf ein Mädchen aus Hademarschen, die dort im Basisturnier teilnahm. Sie spielte zunächst sicher, dann stellte sie im Mittelspiel eine Figur ein und ging am Königsflügel matt. Ich konnte früh nach Hause und mich auskurieren.

Donnerstag war der Tag der 3 Runden, dass ist immer anstrengend. Alle aus Lübeck hatten gewonnen und so wartete leider der erste LSV Gegner. Ich konnte gleich im 5. Zug eine Figur gewinnen und noch in der Eröffnung das Spiel beenden.

Mittags mangelte es mir wieder an Nahrung, ich hatte morgens wieder nur 3 Löffel Magerjoghurt ohne Geschmack gegessen. Nach dem Knäckebrot ging es besser. Ein ehemaliger LSV Spieler war mein Gegner. Ich wusste, dass er angriffslustig spielt und ich benutzte einen Doppelangriff auf Läufer und König. Er gab schnell auf.

Nachmittags freute sich Tilo endlich auch mal an den Tisch 1 zu kommen. Ich hatte meine Nudelbox unter Aufsicht von Rouven gegessen und war fit!!Ich gewann mit weiß früh einen Bauern, aber Tilo spielte ruhig weiter, es war ausgeglichen, aber im Endspiel machte er einen Fehler : Läuferopfer übersehen und so holte ich den 5. Punkt in der 5. Runde.

Freitag konnten wir alle ausschlafen, denn die Runde fing erst mittags an. Ich spielte gegen meine Mitfahrerin. Es wurde ein Paulsen Sizilianer. In der Eröffnung hat sie eine Variante falsch berechnet und verlor einen Bauern. Mein Läufer hat sich dann auf dem Königsflügel breit gemacht, und ich konnte ich auch in der nächsten Runde am ersten Tisch sitzen.

Jetzt wurde es spannend. Es gab ein Mädchen aus Kiel, die keine DWZ hatte und noch nicht verloren hatte. Sie war auf Rang 2. Von dem Kieler Trainer erfuhr ich, sie kam aus USA und hat nur eine US Zahl. Aber das konnte ich nicht umrechnen. Sie brauchte lange für den ersten Zug mit schwarz und hat dann später einen Abzug übersehen. Ihr fehlte die Übersicht über das ganze Brett.

An den beiden letzten Tagen gab es die Morgenrunden um 8Uhr.Der Vater von Elisabeth war zuverlässig und fuhr uns morgens um & Uhr nach MNS. Mein Gegner kam aus Harksheide und versuchte sich mit Alapin. Aber ich kannte mich aus und meine „Tatik“ ging auf.

Wieder eine Gegnerin aus Lübeck. Es wurde Caro Kann. Nach einer 10- zügigen Theorievariante bot sie mir Remis nach einem Zug, der eine Figur einstellte, doch ich sah diesen Fehler. Jetzt hatte ich 2 Punkte Vorsprung und es gab noch 3 Spieler mit 7 Punkten, die mich noch einholen konnten.

Die entscheidende Partie am Sonntagmorgen sollte die längste werden. 70 Züge und am Ende hatten wir jeder einen Turm und ich noch einen Bauern. Mein Landestrainer Herr Krüger hatte dieses Endspiel gerade mit uns geübt und er kam in diesem Moment in den Saal und grinste…..

So konnte er mir als Erster gratulieren, ich war erleichtert und freute mich auf die letzte Partie. Wieder ein Gegner ohne DWZ . Er hat einen Abzug übersehen und ein Turm eingestellt. Ich musste dann eine Qualität zurückgeben und hatte eine Figur mehr. Am Ende hat er auch noch die Dame eingestellt. Und plötzlich hatte ich 11…Wie 2013 in der U10.

Tom Linus Bosselmann

Übrigens meine Mitfahrerin wurde Landesmeisterin - gute Fahrgemeinschaft!!!