In der vorletzten Runde dieser Saison hatte LSV V in der Bezirksliga Ost A beim Spitzenreiter Lauenburger SV anzutreten und um es gleich vorweg zu sagen. Das war nix!

Schon der Start stand unter einem unglücklichen Stern. Ein nicht namentlich genannt sein wollendes Teammitglied meinte, Treffpunkt sei um 09.30 Uhr. Wie man allerdings in einer halben Stunde nach Lauenburg (etwa 70 km) das schaffen sollte, wusste er auch nicht recht zu erklären. Zu allem Überfluss verpasste ich in Höhe Schwarzenbek den richtigen Abzweig, mit der Folge, dass ein Teil der Mannschaft erst mit halbstündiger Verspätung im Lauenburger Spiellokal  eintraf. Dankenwerterweise hatte man dort die Uhren erst 15 Minuten später gestartet und so war im Grunde alles im Lot. 

Doch ein Rundgang nach 1 Stunde verhieß nichts Gutes. Fast an allen Brettern zeichneten sich mehr oder weniger deutliche Vorteile für die Elbstädtzer ab. Idriz Blaka versuchte gegen den erfahrenen Michael Wiechmann in einem scharfen Angriff, wurde gekontert und blieb mit Minusfigur ebenso zurück wie an 6 Frank Jankowiak, der ebenfalls mit einem Springer weniger auskommen musste. Anton Kroschel verzichtete auf die Rochade und hoffte kombinatorisch Materialgewinn zu erreichen. Das war aber ein Irrtum und Anton musste als Erster die Segel streichen. An 8 hatte es Tom Bosselmann mit dem "Orang Utan" tun und gab seinen e5-Bauern gegen den auf b4. Hier schien sich sein Gegner eröffnungstechnisch besser auszukennen und so ging Lauenburg 2:0 in Führung. Kayonzo hatte an Brett 3 guten Ausgleich, aber auch nicht mehr. Hingegen sah es im Königsinder von Hartmu Gabor recht gut für uns aus. Zug für Zug konnte Hartmut seine Stellung vertstärken. Wolfgang Schwerdtfeger durfte gegen Dr. Gisbert Claassen antreten, der Ende der 60ger, Anfang der 70ger Jahre im LSV heimisch war, befor es ihn  als Pharmazeut in den Lauenburgischen Raum (zunächst nach Schwarzenbek, dann zum Lauenburger SV) verschlug. Auch Wolfgang stand schwer unter Druck und musste (für 3 Bauern immerhin) einen Springer abgeben.

Ich selbst war mäßig zufrieden, bis folgendes passierte: 

Ohne große (Zeit-) Not verfiel ich auf Tf4??? (Td4 oder Tf6 wären sicher bessere Alternativen gewesen) und nach Te8+ durfte ich von meinem Turm und der Partie zum 0:3 verabschieden. Kayozo machte dann Remis und Frank gab nach langer Gegenwehr sich geschlagen. Ebenso wie Idriz. Letztlich wurde die Partie von Hartmut doch nur remis. In extremer Zeitnot konnte er nichts mehr durchrechnen und begnügte sich mit Dauerschach.

Aber da war ja noch die Partie zwischen Wolfgang und Gisbert Classen. Gisbert stand gut, sehr gut - und überschritt die Zeit.

2:6 also. Ein klares Ergebnis, in das m an nichts hineinheimsen sollte. Das letzte Wort gebührte an diesem Tag unserem Teamchef, der an Michael Wiechmann gerichtet sagte: "Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg, aber in der übernächten Saison spielen wir gemeinsam in derselben Klasse" - wie immer man das deuten mag!