Vergangenen Freitag referierte Christoph Stäblein in seinem Training über den richtigen Abtausch. Als ich mein Training beendete hatte, konnte ich noch einen Blick auf eines von Christophs Beispielen erhaschen und mir fiel spontan die folgende Fischer-Partie ein, die zu meinen Lieblingspartien gehört, auch wenn sie in der Literatur wenig bekannt geworden und selten zu finden ist. Aus meiner Sicht zu unrecht!

Die Protagonisten: Robert James Fischer, der 11. Schachweltmeister, wenige Wochen vor dieser Partie gerade 17 Jahre alt geworden, dürfte den meisten bekannt sein. Sein Gegner, Olicio Gadia, ein brasilianischer Schachspieler, wohl eher nicht. Es gibt wenig Material über ihn, aber immerhin ist Gadia zwei Jahre später, im Alter von 34 Jahren, brasilianischer Meister geworden.

Diese Stellung verdient ein eigenes Diagramm!

Fischer_Gadia_1.png


Ich habe diese Stellung schon einigen Schachspielern gezeigt. Die meisten kommen nach einigem Nachdenken auf die taktische Lösung: 21. f6! Lxf6 22. Txf6! gxf6 23. Tf1

Fischer_Gadia_2.png

was gut, aber kompliziert ist.
Bevor Sie diese Stellung mit der Engine analysieren, versuchen Sie sie gegen eine Engine auszuspielen und zu gewinnen!

Wenn ich dann erwähne, dass Fischer die Stellung mit einem ganz anderen Zug in nur 3 weiteren Zügen gewonnen hat, kommt meist großes Staunen auf!

Wie einfach Schach sein kann, wenn man es beherrscht! Der ewige Springer d5 hat sich erst vom Fleck bewegt, als damit die Partie auf einfache Art und Weise gewonnen wurde.