Die Ligen- und Klassen der laufenden Saison, ob auf Landes- oder überregionaler Ebene befinden sich in der Schlussphase. Mehr oder weniger. Und deshalb wird die gegenwärtige Tabellensituation überall mit wachsendem Interesse studiert. Wer wird Meister? Wer steigt gegebenenfalls auf? Und wer muss sich mit Abstiegsfragen befassen?
Das betrifft auch unsere „Feierabendliga“, die seit dieser Spielzeit als Kreisliga B firmiert. Vorletzte Runde am 14. März und für LSV XI als aktueller Tabellenführer war dieser Blick von ganz besonderem Belang.
Könnte es gelingen, die Meisterschaft vorzeitig in trockene Tücher zu bringen? Die Antwort war nicht schwierig zu finden. Bei einem 2-Punkte-Vorsprung und einem sehr auskömmlichen Brettpunktverhältnis müsste ein Sieg mit mindestens 3:1 unser Team uneinholbar machen.
Soweit die guten Nachrichten. Die schlechten hingegen fußen in der immer schwieriger werdende Personalsituation. Als unterstes Team im Ligenaufbau müssen wir damit leben, dass sich nach und nach die in Frage kommenden Spieler in oberen Mannschaften festspielen und wenn dann noch „sonstige Unabkömmlichkeiten“ hinzutreten, dann kann es schnell finster werden.
So mussten wir jetzt auch auf Placky verzichten, der seiner Mannschaft nur durch gute Wünsche unterstützen konnte.
Immerhin, gegen die SG TSV Kücknitz/Travemünde II bekamen wir mit Samuel Haupt, Martin Herrnkind, Frank Jankowiak und Albert Gruber eine vollzählige Mannschaft zusammen.
3 Brettpunkte also. Das war das Ziel.
Nach einer Stunde konnte ich mich auf parallel ausgetragenen Schnellturnier lösen und eine Einschätzung vornehmen.
Mit dem nichtssagenden Adjektiv „unklar“ war das Geschehen ziemlich gut einzuordnen. Auch, nachdem wenig später zwei Partien remis endeten.
An Brett 2 hatte Martin es mit einem „Franzosen“ gegen Malte Olßon zu tun. Zwar besaß Martin auf der h-Linie einen schönen Freibauern, aber so richtig gefährlich war der nicht. Nach einigen Zügen ging es immer noch nicht recht weiter und man beendete die Auseinandersetzung friedlich.
Am vierten Brett ebenso. Albert Gruber, der mittlerweile das stolze Alter von 93 Jahren erreicht hatte, schlägt immer noch eine scharfe Klinge. Doch an diesem Abend wollte das Unternehmen Attacke nicht so recht gelingen. Viel Material wurde getauscht und als man in einen Turm-Endspiel angekommen war wurde das zweite Remis des Abends notiert.
Weniger verträglich ging es in den beiden anderen Partien zu. Zwischen Peter Sühling (Kü./Trav. II) und Samuel Haupt gab es eine scharfe Auseinandersetzung bei heterogenen Rochaden. Der weiße Angriff sah höchst gefährlich aus, doch Samuel konnte diesen entschärfen und die Partie kippte Zug um Zug zu Gunsten von Schwarz. Nach einem Qualitätsverlust in (wohl schon) Verluststellung gab der Anziehende auf.
Beim Stand von 2:1 lief noch am dritten Brett der Disput zwischen Andreas Hinz und Frank. Eine Partie zum Thema gute Läufer und schlechte Läufer (plus jeweils Türme). In solchen Fällen spielt die Bauernstruktur eine wichtige Rolle und da bei Andreas die Bauern den Wirkungskreis seines Läufers stark einschränkten, konnte Frank diese nach und nach einsammeln. Irgendwann sah der Anziehende ein, dass es sinnlos ist, weiterzuspielen.
Endstand 3:1. Punktlandung! Ein Blick auf den Tabellenstand zeigt, dass LSV XI bei einem Plus von 6 Brettpunkten nicht mehr eingeholt werden kann. Insofern ist der Wettkampf am 28. März bei SV Strand nicht mehr entscheidend. Jetzt brauchen wir nur noch 4 Spieler irgendwie zusammen zu bekommen.
Am Tresen gab es dann noch einen kleinen Meisterschaftsumtrunk und die Rechnung dafür Placky anheimgestellt. Ich denke, ihn wird es freuen.