Man braucht auch Glück
Ich war so einigermaßen von einer Grippe genesen, ich hatte 8 Spieler zusammen, was will man mehr. Nach einer unterhaltsamen Anreise trafen wir frühzeitig in Kiel zum Abstiegsduell ein.
Jens‘ Gegner an Brett 2 ließ etwas auf sich warten, bedauerlicherweise war seine Partie dann aber als erstes beendet. Da muss irgendetwas gründlich schief gegangen sein.
Gegen 12:30 Uhr bot Horst am Brett 3 seinem Gegner remis an, das Angebot wurde angenommen. Kurz danach erzielte Oliver Kaeding an Brett 4 den Ausgleichstreffer zum 1,5:1,5.
Ich spielte an Brett 6 gegen Darian Farokhi. Er spielte einen gesunden positionellen Aufbau gegen meine krude Verteidigung. Das verleitete mich zu einem angetäuschten Angriff, der nicht gerechtfertigt war. Als ich mir das Malheur näher anschaute, war es eigentlich schon zu spät. Ich musste eine Abwicklung spielen, die mich in eine positionelle Ruine führen sollte. Aber Darian wählte nur die zweitbeste Lösung und bot mir Schummelchancen, die ich natürlich nutzte. Ich konnte die Qualität gewinnen, meine Stellung wäre aber merkwürdig geblieben. Aber beim Versuch, meine Dame abzutauschen, blieb eine Leichtfigur ungedeckt. Mein Gegner gab sofort auf. Das war schon mal glücklich.
Axel an Brett 5 hatte einen Mehrbauern. Ein zwischenzeitliches Remisangebot hat er abgelehnt. Als in Richtung Endspiel noch weitere Mehrbauern dazu kamen, gab sein Gegner auf. Wir führten 3,5:1,5.
Joachim Berger an Brett 1 stand eigentlich ganz gut gegen Bjarne Vollbehr. Jedenfalls war das Material ausgeglichen, aber die Zeit auf der Uhr war es nicht, Bjarne hatte noch 20 Minuten für etliche Züge, Joachim lebte hier schon vom Inkrement. Unter diesem Druck kam es zu einem kleinen Blackout, der ihn einige Sekunden kostete. Dabei überschritt er die Zeit, 3,5:2,5.
Wolfgang an Brett 7 hatte scheinbar eine ausgeglichene Stellung. Er bot remis an, dieses Angebot wurde aber abgelehnt. In der Folge traf er einige schlechte Entscheidungen, er landete in einem Turmendspiel mit einigen Minusbauern, das wir anderen als verloren einschätzten. Auf wundersame Weise konnte er aber seinen letzten Bauern umwandeln, sein Gegner musste den Turm opfern, um die entstehende Dame vom Brett zu nehmen. Zum Glück waren die restlichen 3 Bauern noch nicht so weit vorgerückt, Wolfgangs Turm und König hatten die Lage im Griff.
Da spielte die letzte Partie keine Rolle mehr. Martin hatte zwar einen Läufer für 2 Bauern, das ganze war aber eine zähe und schwierige Angelegenheit. Hier einigte sich die beiden irgendwann auf ein Unentschieden zum Endstand von 5:3.
Wir hatten heute ziemlich viel Glück, vielleicht hilft uns das ja auch am nächsten Spieltag, wenn es gegen Neumünster das nächste Abstiegsduell gibt.