Ende gut -- Alles gut

Ich lasse mal alle Bemerkungen zur problemlosen Anreise zum Spiellokal bei Seite. Auch Dirk, der seinen ersten Wettkampf im Spiellokal von Bad Schwartau spielte, konnten wir auf dem Hof vor der Schule abpassen und ihn herein winken.

Aber vor dem Bericht zur knappen Kiste zwischen LSVII und Bad Schwartau am 5. Spieltag, muss ich nochmal in den Rückspiegel schauen, auf die 4. Runde zu Hause gegen Doppelbauer Kiel IV:
Die Gäste aus Kiel reisten mit nur 7 Spielern an, Thorsten war daher mit der Arbeit sofort fertig, und wir rechneten uns sehr gute Chancen aus, den Kampf nach Hause zu schaukeln. Doch an diesem Tag ging vieles schief, was besonders daran zu erkennen ist, dass gleich 4 LSV-Spieler, die sonst durch sehr seltene Verlustpartien auffallen, an diesem Tag das Nachsehen hatten: Michael, Stefan, ich und Ecki.

 

Die anderen Partien kann ich nicht beschreiben, weil ich kaum zum Zuschauen Zeit hatte, daher hier nur 2 Szenen aus meiner eigenen Partie:

(1) Nach viel Theorie in der Eröffnung, griff ich im 22. Zug fehl. Statt Sg6 ist Lg6 um das Läuferpaar zu halbieren und dann den schwachen Bauern mit Td6 zu decken, die richtige Fortsetzung mit Ausgleich.
In der Folge machen sich die 2 weißen Läufer sofort bemerkbar, indem sie die schwarzen Schwerfiguren herumschubsen, und nach dem nächsten Fehler von Schwarz, 28. .. Dc6, ist bereits ein Bauer weg. Der Computer sagt +3 . 
Die Partie zog sich trotzdem bis weit in die 5. Stunde. Im 93. Zug war wriklich nichts mehr zu hoffen. Auch wenn Weiß auf Inkrement spielte.

(2) Kurios, zumindest für mich, war die Tatsache, dass ich zwar als erster zur neuen Dame einziehen konnte, aber dabei meine Fuguren so schlecht standen, dass sie nichts ausrichten konnten. Wirklich gut vorgetragen von meiner Gegnerin! Gehofft hatte ich auf den Betrug 76. Te3? Tc2, und plötzlich gewinnt Schwarz, da der weiße H-Bauer noch gestoppt wird.

Damit war das 3,5 - 4,5 aus Lübecker Sicht besiegelt.

Weiter geht es mit dem Traditions-Match gegen Bad Schwartau:
Wie bereits berichtet, war Dirk erfolgreich an Bord, aber fand keinen Gegner vor. Bad Schwartau hatte das 1. Brett freigelassen. Wieder starteten wir mit einem kampflosen Sieg -- ist das ein schlechtes Omen?!
Thorsten war ebenfalls zügig fertig. In ausgeglichener Stellung einigte er sich mit seinem Gegner auf Punkteteilung.
Es folgte Hartmut. Er hatte sich unglücklich mit Schwarz aufgebaut und verlor einen Bauern früh im Mittelspiel. Auch taktische Tricks halfen nicht, der Bauer reichte seinem Gegner um die Partie zum Gewinn zu führen.
Zwischenstand 1,5 - 1,5

Beeindruckend fand ich den Vortrag von Stefan im Marozy Aufbau. Ab dem 20. Zug folgten einige kraftvolle Züge -- das sieht so leicht aus. Wirklich sehenswert:

Meinen Fehlgriff muss ich mir hier von der Seele schreiben:
Mit Initiative am Damenflügel und aktiven Figuren hatte ich einigen Vorteil angehäuft und eine Abwicklung mit Zwischenzug und Qualitätsgewinn vorbereitet.
Die Variante kam aufs Brett -- und ich vergaß den Zwischenzug auszuführen. Das Ergebnis war eine völlig ausgeglichene Stellung -- Remis.

Zwischenstand 3 - 2

Aber: die 3 verbleibenden Partien von Michael, Thilo und Ecki sahen nicht rosig aus. Jeder hatte einen Bauern weniger im Endspiel. 2x Turmendspiele und 1x Turm und ungleichfarbige Läufer auf dem Brett.
Also überall Remischancen, auch wenn der Computer in allen 3 Fällen bei bestem Spiel zwischendurch den einen oder anderen Gewinn für Bad Schwartau gesehen hatte. 
Man konnte die anderen Lübecker Spieler nervös auf dem Gelände hin und her tigern sehen. Alles war drin: vom Verlust, über 4:4 bis zum Gewinn das Kampfes.

Hier die entscheidenden Szenen:


EIn bisschen Glück gehabt. Die Stellung wogte mit der Zugwiederholung laut Computer zwischen Remis und Vorteil für Weiß hin und her: Einigung auf Remis war das Ergebnis.


Auch in dieser Partie erkennt der Computer einen Gewinn für Bad Schwartau. Die Abwicklung in der Partie führt aber zu einem klaren Remis.

Zwischenstand 4 - 3

Es bleibt der Kampf zwischen Thilo und Oliver als Zünglein an der Waage. 
Thilo hatte aus der Eröffnung heraus einen starken Angriff vorgetragen. Ein forcierter aber weit voraus zu berechnender Gewinn war möglich -- Originalton Thilo: "wenn ich so etwas sehe spiele ich in einer anderen Liga!". Oliver verteidigte sich zäh und es entstand ein ausgeglichenes Endspiel.
Ein Fehler von Thilo, ein Bauer wechselte die Seite, und es begann ein Kampf ums Remis für Thilo.
Optisch sah es für die Zuschauer immer nach einem Gewinn für Oliver aus, aber Turmendspiele haben ihre eigenen Gesetze. Aus dem Turmendspiel wurde ein Bauernendspiel -- Remis.

Erleichtert und weiterhin auf Platz 1 der Landesliga ging es zurück nach Hause.

Der nächste Kampf am 23.2. (ja -- Bundestagswahl) bringt uns die Husumer Mannschaft nach Lübeck.