In der dritten Runde am 1.Advent ging es für uns im Raum K212 im Norderstedter Rathaus gegen die dort schon ewig beheimateten Gastgeber. Wir wollten natürlich unsere Erfolgsserie (bisher zwei Siege in zwei Wettkämpfen) fortsetzen, aber die Norderstedter waren mit einem Sieg und einem Unentschieden auch gut in die Saison gestartet. Am Samstagabend gab es wieder "Pizza und Schach" im Vereinsheim. Dieses Mal wurde nach der Vorbereitung und der Pizza noch ein kleines Blitzturnier durchgeführt, während einige Schachfreunde (mich eingeschlossen) lieber das 1-1 der Dortmunder gegen die Bayern verfolgten.

Das Blitzturnier gewann Jonny mit vier Punkten aus vier Partien, der restliche Stand ist mir nicht mehr vollständig erinnerlich. Hier ein paar Bilder:

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Am Sonntagmorgen fuhren wir mit zwei Autos (Olaf und ich waren die Fahrer) nach Norderstedt und trafen dort auf Michael und Julijan, die aus Kiel bzw. Hamburg angereist waren. Die Stimmung war gut, sowohl bei uns als auch bei den Gegnern. Im Nebenraum lieferte Eberhard Schabel eine Musterpartie zum Thema "Der vorletzte Fehler gewinnt" und sicherte seiner Mannschaft damit am Ende einen Mannschaftspunkt. Ich hatte außerdem Gelegenheit, mich mit der SJSH-Vorsitzenden Anna Blume über den Reiz des Ehrenamtes und aktuelle Themen in der Schachjugend Schleswig-Holstein zu sprechen - natürlich erst nach ihrer Partie.

Da ich zwischendurch den Norderstedter Weihnachsmarkt besucht habe, kann ich den Kampfverlauf nicht vollständig wiedergeben, deshalb hier die Partien in der numerischen Reihenfolge der Bretter.

1: Jonny vereinbarte ein Remis in einer Stellung, die mir einigermaßen unklar erschien, ich war nicht sicher, ob seine Kompensation für die geopferte Qualität ausreichend war. Aber ich habe den Verdacht, dass die beiden 24er Spieler das besser beurteilen können.

2: Julijan gewann sehr schnell. Nach meinem Eindruck hatte Weiß etwas optimistisch bei vollem Brett seine Dame auf f4 platziert, aber warum es so schnell zu Ende ging, habe ich nicht gesehen.

3: Stellan hatte die ganze Partie über Druck, zeigte großmeisterliche Technik und gewann am Ende ein Turmendspiel mit 2 gegen 1 Bauern. Ich habe mir vorgenommen, bei Gelegenheit einige seiner Partien nachzuspielen.

4: Sergey spielte wieder eine für ihn typische Partie. Sein Springer auf b7 spielte lange Zeit nicht mit, aber als er dann zum Einsatz kam, geschah das mit großer Wucht. Justus sagte mir auf der Rückfahrt, dass Weiß die Partie kurz vor dem Ende noch hätte drehen können, aber Details kenne ich nicht.

5: Michael hatte eine etwas bessere Stellung mit entgegengesetzten Rochaden im Sizilianer. Trotz des reduzierten Materials (Dame, Turm, Springer auf beiden Seiten) gelang es ihm, durch den Vormarsch der Bauern am Königsflügel einen erfolgreichen Angriff durchzuführen.

6: Bruno spielte die chaotischste Partie des Tages. Die Analyse auf der Rückfahrt ergab zum Teil Werte von "-10" (Kategorien wie "Schwarz steht auf Gewinn" zählen für die heutige Jugend ja nicht mehr), aber irgendwie konnte er sich in ein Endspiel retten, das dann sogar einen Zug lang "+4" für ihn stand, danach aber durchgehend bei "0,0" verharrte.

7: Justus hatte nach der Eröffnung die bessere Stellung (geschätzt "+1,2") und durchgehend Druck, konnte diesen aber nicht in den vollen Punkt umwandeln.

8: Lisas Partie war nach meinem Dafürhalten die ganze Zeit ausgeglichen und das galt auch für das am Ende resultierende Turmendspiel.

Alles in allem also vier Remisen und vier Siege und damit ein deutliches 6-2. Ein 5-3 wäre ein gerechteres Ergebnis gewesen, aber der Mannschaftssieg war in jedem Fall verdient. Wir grüßen jetzt mit sechs Punkten von der Tabellenspitze und werden dort zumindest bis zum 12.Januar verbleiben, wenn es in Lübeck gegen Königsspringer geht.

Hier noch ein paar Bilder aus dem Raum K212.

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