In der zweiten Runde der Oberliga Nord hatte unsere erste Mannschaft den Hamburger Schachklub zu Gast. Gegen den HSK haben wir in jedem Jahr gespielt, seit ich in den ersten Mannschaften aktiv bin, also seit Mitte der 80er Jahre. In der Mehrzahl der Fälle hatten die Hamburger dabei das bessere Ende für sich.
Am Samstagabend trafen sich die acht Spieler und die beiden Vorsitzenden im Vereinsheim, um einige Schachpartien und -stellungen zu analysieren und diverse Pizzen zu verzehren. Der Dank geht dabei an den ersten Vorsitzenden für die edle Spende! Dieses Team-Event kam bei allen Beteiligten gut an und wird vor der nächsten Runde wiederholt.
Ich kann mich an viele Kämpfe erinnern, in denen das Durchschnittsalter der Hamburger Mannschaft deutlich unter unserem lag. Ich hätte nicht erwartet, dass das auch in diesem Jahr so sein wird, aber anscheinend verfügt der HSK über ein geradezu unerschöpfliches Reservoir an jungen Talenten. Wir versuchten es wieder mit einer Mischung aus Routine und Jugend, dieses Mal mit vier Titelträgern an den ersten vier Brettern und vier Jugendlichen an den Brettern 5-8. Da ich in der zweiten Mannschaft am Brett saß, habe ich vom Kampf nicht so viel gesehen. Aufgrund einiger Gespräche und der Tatsache, dass man die Partien beim Ergebnisdienst des DSB herunterladen kann, versuche ich trotzdem, den Kampfverlauf wiederzugeben und bitte um Nachsicht, wenn mir das nicht hundertprozentig gelingt.
Der Gegner von Jonny brachte im sechsten Zug eine Neuerung, die er vermutlich nicht wiederholen wird - zumindest lautet der trockene Kommentar von Stockfish "-2,9". Nach 18 Zügen wurde Weiß sogar mattgesetzt.
Erstaunlicherweise war Jonny nicht der erste Lübecker Sieger, denn Justus gelang es noch schneller, den vollen Punkt einzufahren. Ich vermute, dass die mir vorliegende Notation nicht vollständig ist und dass Weiß die Drohung 23....Dh4 ignoriert hat.
Als Dritter gewann Levi, dessen Gegner am Königsflügel zu optimistisch agierte und insbesondere die Rochade unterließ.
Drei Siege in insgesamt 60 Zügen sind natürlich ein guter Start in einen Wettkampf! Die Partien von Julijan und Stellan verliefen vergleichsweise ereignisarm und endeten beide mit einem (wie ich finde) leistungsgerechten Remis.
Damit stand es 4-1. Joa hatte einen schwer zu verwertenden Mehrbauern, Sergey hatte eine für ihn typische, schwer zu bewertende Stellung, und Bruno war die ganze Zeit am Drücker (so zumindest die Einschätzung von Thilo, der vom offenen Sizilianer deutlich mehr versteht als ich).
Joa und Sergey spielten beide Remis, während Bruno Opfer eines ziemlich fiesen Tricks wurde. In welcher Reihenfolge diese Partien beenden wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Unabhängig davon stand es am Ende 5-3.
Nach dem zweiten Sieg im zweiten Wettkampf stehen wir auf dem zweiten Platz. In der nächsten Runde geht es gegen Norderstedt, gegen die wir auch schon sehr oft gespielt haben. Man darf gespannt sein, ob die Kombination aus Pizza und Schach wieder die richtige Vorbereitung ist.