Ein unfassbar stark besetztes Turnier ist nun beendet. Wenn ich sehe und höre, wie die anderen Nationen ihre Spielerinnen und Spieler vor- und nachbereiten, dann wird mir klar, dass hier Ratingzahlen überhaupt keine Rolle spielen. Es wird um jeden einzelnen Zug gekämpft, als ob es der letzte wäre. Vor diesem Hintergrund sind die 6 Punkte aus 9 Partien von Lisa nicht hoch genug zu bewerten.

Eine echte Superleistung in Anbetracht der Dinge, dass sie in 4 Runden mit einem grippalen Infekt zu kämpfen hatte. Ein leichter Elo- und DWZ-Gewinn und ein 12. Platz bei ca. 100 Spielerinnen aus ganz Europa standen am Ende zu Buche. Wir sind sehr zufrieden, wie alles gelaufen ist.

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Viele Außenstehende mögen denken, oh toll, 12 Tage Urlaub mit Sightseeing in Prag. Diesem Denken möchte ich gleich eine Absage erteilen. Um auf so einem Niveau zu spielen, müssen viele Dinge stimmen - vom Essen, bis zur Matratze, bis zum Teamgeist, bis zur Organisation im Hintergrund.

Wir hatten ein erstklassiges Team, das aus IM Jonathan Carlstedt, GM Dmitrij Kollars, GM Sebastian Siebrecht, Weissenhaus Chess Academy, Lübecker SV, Schachverband Schleswig-Holstein, Schachjugend Schleswig-Holstein, Deutscher Schachbund und last but not least aus meiner Frau und mir bestand. Diese tolle Mannschaft kümmerte sich um schachliche, finanzielle, organisatorische und moralische Unterstützung und wir sind dankbar, dass Lisa auf ihrem Weg zu einer Spitzenspielerin soviel support bekommt.

Ohne so ein Netzwerk hat man keine Chance, ganz nach oben zu kommen. Und genau da will Lisa in ein paar Jahren stehen und wir werden die Erkenntnisse und Erfahrungen, die wir in Prag gewonnen haben, nutzen, um jetzt die Weichen zu stellen.

Hab ich erwähnt, dass Prag eine schöne Stadt ist ...