Nach fünf Runden steht das Lübecker Team bei der Senioren-Mannschafts-Weltmeisterschaft mit 6-4 Punkten auf dem elften Rang, was in etwa unserem Setzlistenplatz entspricht. Die Ergebnisse waren bisher ebenfalls erwartungsgemäß: Gegen die beiden stärkeren Mannschaften haben wir verloren und gegen die drei schwächeren gewonnen, ohne dass wir besonders viel Pech oder Glück hatten, was es beim Schach strenggenommen sowieso nicht gibt. In der sechsten Runde geht es gegen die Slowakei, die auf dem Papier die deutlich stärkere Mannschaft haben - vielleicht gelingt uns ja dieses Mal eine Überraschung...

Unser Tagesablauf ist immer ähnlich: Vormittags Sight-Seeing, Mittags Vorbereitung, Nachmittags Partie, Abends Restaurant. Die Stadt hat nach wie vor sehr viel zu bieten und das Essen war bisher auch immer gut - was will man mehr! Seit dem Viertelfinalaus der Deutschen spielt die EM übrigens keine Rolle mehr bei unseren Planungen - wir sind uns allerdings einig, dass weder England noch Frankreich ein würdiger Europameister wären.

Ein paar Worte zu der Art und Weise, in der die FIDE ihre Turniere ausrichtet: Die Spielbedingungen als solche (Tische, Stühle, Platz etc.) sind exzellent. Die Anzahl der Schiedsrichter ist hoch, es gibt einen Schiedsrichter pro Match, einen pro Sektion und einen Hauptschiedsrichter und seinen Vertreter. Falls es einen Protest gibt, müsste man diese Kette durchlaufen und eine dreistellige Protestgebühr entrichten, bevor das Schiedsgericht angerufen werden kann. Bisher gab es allerdings keinerlei Störungen des Spielbetriebs. Die Schiedsrichter sind alleine aufgrund ihrer Anzahl allgegenwärtig und sorgen auch dafür, dass sich niemand unterhält und dass sich weder Essen noch Getränke neben den Brettern befinden. Wenn man nach der Partie den Spielsaal verlässt, darf man nicht wieder zurückkehren. Einzige Ausnahme sind die Non-Playing-Captains, die das pro Runde einmal tun dürfen. Diese dürfen sich allerdings nicht hinter dem Rücken der gegnerischen Mannschaft aufhalten, was nach dem Ende der Partie auch für die Spieler gilt, die sich dann nur noch in dem für Zuschauer vorgesehenen Bereich bewegen dürfen. Wenn man zu all diesen Einschränkungen auch noch das Fair-Play-Team hinzufügt, das vor der Runde alle Spieler mit einem Scanner kontrolliert und nach den Partien weitere vereinzelte Stichproben durchführt, dann fühlt sich das für ein Amateur-Turnier leicht übertrieben an. Man kann nur froh sein, dass die zweite Bundesliga und die Oberliga (noch!?) nicht so durchgeführt werden.

Hier noch die üblichen Links und Bilder:

Stand nach der fünften Runde

Partien der fünften Runde

Wawel Burg

  

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