Am Samstag beim Aufbauen war die Situation noch sehr spannend, vier Mannschaften in der VBL B lagen mit 11 Mannschaftspunkten vorn und sollten den Aufstieg unter sich ausmachen. Als Überraschungen unter diesen Vieren galten die Segeberger SF als Aufsteiger und unsere Mannschaft. Das Ziel dieser beiden Mannschaften war eigentlich, den Abstieg zu verhindern und nun sollten wir gegeneinander um den Aufstieg spielen. Ich ging aber eher davon aus, dass die Meisterfrage sich zwischen LSV IV und TuRa Harksheide entscheidet.

Im Laufe des Samstags stellte sich aber heraus, dass der Letztrundengegner von LSV IV das letzte Spiel kampflos abgab. Harksheide hätte also 8:0 gegen Eutin gewinnen oder wir hätten 0,5:7,5 gegen Segeberg verlieren müssen, damit LSV IV nicht aufsteigt. Beides eher unwahrscheinlich.

Die Rückmeldungen meiner Mannschaft in der Vorbereitung versetzten mich fast in eine euphorische Stimmung. Es sah so aus, als könnten wir zum ersten Mal in der Saison nur mit Stammspielern antreten. Aber eine Woche vor dem Spiel meldete sich LSV II und brauchte von uns Ersatz. Zum Glück hatte Ruben Engels schon erklärt, dass er auch spielen könnte. Vielen Dank dafür an Ruben.

Beide Mannschaften traten in Normalbesetzung an. Horst Mentlein und ich hatten klar vor Augen, dass ein Brettpunkt für unsere vierte Mannschaft wichtig ist. Jedenfalls hatten wir beide unsere Partien gegen 12:00 Uhr mit einem Remis beendet. Akif Shirinov an Brett 7 hatte in der Eröffnung schon einen Bauern weniger. Das wurde leider nicht besser, es wurden eher mehr gegnerische Mehrbauern. Er versuchte, taktisch Sand ins Getriebe zu streuen, stellte diese Bemühungen allerdings gegen 12:30 Uhr ein (1:2).

Zu diesem Zeitpunkt ging ich von 2 Siegen (Brett 2 und 8) und einer Niederlage (Brett 1) aus, 2 Partien (Brett 4 und 5) konnte ich nicht richtig einschätzen. Ein Unentschieden wäre da also völlig ok.

Dann ging alles sehr schnell. Gegen 13:30 Uhr endeten vier Partien.

Iddel an Brett 2 gewann eine ziemlich interessante Partie.

Mher an Brett 1 hatte im Endspiel eine Qualität und einen Bauern weniger. Er spielte seinen Gegner aber etwas schwindelig und setzte ihn auch auf der Uhr unter Druck. Als er seinen Minusbauern in einen Mehrbauern verwandelt hatte, wurde die Partie mit einem Remis beendet.

Axel an Brett 5 hatte in einer unkonventionellen Partie gegen Wolfgang Reher gut gegengehalten. Als die Damen getauscht wurden, dachte ich, dass er im Endspiel eher etwas schlechter steht. Wolfgang hat seine Stellung dann vermutlich überschätzt. Jedenfalls führten wir nun 3,5:2,5.

Kurz vor dem Matt gab dann auch Rubens Gegner an Brett 8 auf.

Wir hatten gewonnen und uns somit zumindest Platz 3 der VBL B erspielt. Eine völlig verrückte Saison.

Matthias Fenski an Brett 4 gab später noch ein Sahnehäubchen zum 5,5:2,5 Endstand dazu.

Ich hatte zwei Ziele zu Beginn der Saison, zum einen nicht abzusteigen, zum anderen, immer mit 8 Spielern anzutreten. Das erste Ziel haben wir erreicht, da wir gegen die unmittelbaren Konkurrenten knapp gewonnen haben, da war zum Teil auch viel Glück im Spiel. Später lief es dann einfach gut. Das zweite Ziel zu erreichen, war ziemlich schwierig. Ich habe Ede in mehreren Fällen zu danken, dass er entweder alles getan hat, um mir einen Ersatzspieler zu besorgen oder eben selbst gespielt hat.

Es war auffällig, dass wir bei einem Stamm von 9 Spielern in jedem Punktspiel Ersatzspieler gebraucht haben. In 13 Partien (von insgesamt 72) haben Ersatzleute gespielt und das zum Glück erstaunlich erfolgreich. Sie haben dabei 9,5 Punkte (von insgesamt 40 Brettpunkten) erzielt. Dafür Applaus und Dank. Ich möchte mich auch ausdrücklich bei Horst Mentlein und Axel Jakobi bedanken, die alle 9 Punktspiele bestritten haben. Das hält einen Mannschaftsführer aufrecht.