Ende Februar haben wir die (zumindest vorläufig) vorletzten beiden Mannschaftskämpfe in der zweiten Bundesliga absolviert. Gastgeber war der Hamburger Schachklub, gespielt wurde in der Schule am Alten Teichweg. Schulleiter ist der Erfinder von Fritz&Fertig Björn Lengwenus, die Schule wurde mehrfach ausgezeichnet: https://www.deutscher-schulpreis.de/preistraeger/grund-und-stadtteilschule-alter-teichweg Die Rahmenbedingungen waren deshalb optimal, viel Platz für alle Spieler:innen und auch die Verpflegung war dem Anlass angemessen. Wenn ich mich an Zweitliga-Kämpfe in den 90er Jahren erinnere, hat sich diesbezüglich doch Einiges geändert!
Wir traten wieder mit etlichen talentierten Nachwuchsspielern an, dieses Mal saßen Frederick, Justus, Bruno und Lisa an den Brettern, die Rolle der vier erfahrenen Spieler übernahmen dieses Mal Sergej, Dirk, Thilo und ich. Ich würde mir wünschen, dass die Jugendlichen in der kommenden Saison die Mehrheit bilden und vor allem, dass die alten Männer dann an den hinteren Brettern Platz nehmen. Wir werden sehen, ob mein Wunsch in Erfüllung geht. Der hohe Anteil an jungen Spieler:innen wird übrigens auch von anderen Vereinen wahrgenommen, ich wurde am Wochenende zumindest mehrfach darauf angesprochen und am Sonntagabend deshalb sogar angerufen.
Rein ergebnistechnisch gibt es von unserem Ausflug nach Hamburg nicht viel Positives zu berichten, deshalb nur zwei Anmerkungen zu den Wettkämpfen gegen St. Pauli und die zweite Mannschaft des HSK: Meine Partie am Samstag begann mit der Zugfolge 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.g3 c6 4.Lg2 d5 5.cxd5 cxd5 6.Sc3 Sc6 7.Sh3. Als ich nach der Partie erläuterte, dass Botwinnik diesen Zug in der berühmten 23.Partie seines Wettkampfes gegen Bronstein im Jahr 1951 erfolgreich angewandt hatte, erntete ich insbesondere bei unseren Jugendlichen Blicke von der Sorte "Jetzt erzählt Opa wieder von früher." Am Sonntag hatte Thilo eine ziemlich verschachtelte leicht bessere Stellung ohne Feindberührung, und ich opferte eine Figur für unklare Angriffschancen. Am Ende verloren wir beide, aber ich habe den Verdacht, dass wir mehr als 0 Punkte erzielt hätten, wenn wir irgendwann die Bretter getauscht hätten.
In drei Wochen findet die letzte Runde statt. Dann geht es in Lübeck gegen unseren Reisepartner Doppelbauer Kiel. Auch das wird schwer für unsere Mischung aus Jugend und Erfahrung, aber wir werden versuchen, uns auf vernünftige Art und Weise aus der zweiten Bundesliga zu verabschieden.