Bei dem Landesligakampf zwischen LSV III und Doppelbauer Kiel IV war ich nicht zugegen. Ein Umstand, der wenig dazu geeignet ist, den Verlauf zwischen diesen Mannschaften gehaltvoll zu schildern. Gleichwohl, Marco Frohberg gab mir seine persönlichen Eindrücke von diesem Vergleich wider, verbunden mit der Bitte, diese in substanzielle Worte zu kleiden.

Nun denn.

Unsere Gäste aus Kiel kamen mit einer recht demotivierenden 1:7 – Niederlage aus Runde 1 gegen SV Bad Schwartau im Gepäck in unser Klubheim.  Auch ihre Aufstellung war um einiges DWZ-schwächer als gegen unseren Ortsnachbarn und zudem auch nur zu siebt! Eigenartig allerdings, dass ausgerechnet das letzte Brett frei gelassen wurde und so Michael Negele bald wieder nach Hause fahren durfte. Möglicherweise war der Ausfall von Kurt Voelzke aber auch so kurzfristig, dass sich andere Entscheidungen nicht mehr anboten.

Nevertheless, mit einer 1:0 – Führung ging es los oder eigentlich eher mit 1,5:0,5, denn sehr schnell einigte ich mich mit Frank Neumann auf eine Punkteteilung.

Lisa brachte uns ruck zuck auf 2,5 Punkte. Nachdem sie einen Mehr-Bauern einkassiert hatte, stellte ihr Gegner kurz darauf einen zweiten ein – und gab sofort entnervt auf.

Ihr folgte bald Steffen Neutsch, der für uns in seinem zweiten LL-Spiel den zweiten Punkt holte. Unter Bauernopfer das Zentrum aufgerissen und den Gegner dynamisch sauber überspielt.

Ging das Spielchen so munter weiter? Mitnichten!

Plötzlich wurde der Rückwärtsgang eingeschaltet. Klaus Besenthal spielte gegen Alexander Bräutigam, das mit Abstand jüngste Mitglied im Kieler Team. Letzten Endes chancenlos für Klaus. Es war nicht sein Tag. Auch nicht für Alexandra an Tisch 7. Sie wurde einfach überspielt. da gab es nichts schönzureden.

3,5 zu 2,5 für uns. Ein Punkt musste noch her. Aber von wem? Andreas Ilgner stand im Turmendspiel „schwierig“ und da war noch mit Harald Schmidt unser Spitzenbrett. So recht verstand (außer Harald selbstredend) so recht niemand, was da auf dem Brett im Gange war. Völlig unübersichtlich – eine typische „Harald-Schmidt-Partie“ halt. Irgendwann wurde von ihm eine Figur (!) geopfert, um anschließend erstmal fröhlich weiterzuspielen. Jedenfalls so lange, bis sein Gegner keine Lust mehr hatte und die Waffen streckte.

Erleichterung machte sich breit. Viel konnte nicht mehr passieren. Das Turmendspiel von Andreas hatte sich mittlerweile zu K + T (Andreas) gegen K + T + 2B weiter entwickelt. Doch so klar schien die Sache nicht zu sein. Jedenfalls schien seinem Gegner die rechte Idee zu fehlen. Am Tresen vermuteten einige Zuschauer, dass die Sache wohl remis enden werde. Dem widersprach Stefan Lindemann: „Das Endspiel ist elementar gewonnen. Man muss nur den richtigen Plan haben“.

Den fand Yuriy Shtompel dann aber dann doch. 2 Züge vor der Vollendung des 50-Züge-Remis wurde der Bauer gezogen und Andreas gab sich nach fast 6 Stunden geschlagen.

Ein knapper Sieg also gegen einen unmotivierten (?) Gegner. Vielleicht war diese eingangs geäußerte Einschätzung doch etwas übertrieben.

Ein Raum weiter gewann LSV II gegen MTV Leck klar mit 6:2 und am 3. Dezember steht uns gegen das Team von Thore Priem die Reise nach Nordfriesland an die dänische Grenze bevor.