Eigentlich hatten wir die Absicht, heute mindestens einen Mannschaftspunkt zu holen und damit den Aufstieg einer Lübecker Mannschaft in die Landesliga sicherzustellen. Ich stellte mir so 1,5 Punkte bei den oberen vier Brettern und 2,5 an den unteren vor, das sollte doch drin sein.

Der Tag begann sehr entspannt, allerdings hatte ich nicht mit jedem gesprochen, wie er oder sie nach Mölln kommt. Das führte heute dazu, dass viele Autos nach Mölln fuhren. Meines drehte noch eine Extra-Schleife um Mölln, da google maps sich nicht sicher war, wie wir zum Zielort kommen sollten. Vielen Dank an Mölln, die den abgehetzten Mannschaftsführer entspannt begrüßten.

Die Atmosphäre war einem Spitzenkampf angemessen. Bis ca. 13:00 Uhr gespannte Stille, keine frühen Entscheidungen.

An meinem Brett 7 hatte mein Gegner nach 10 Zügen mehr Zeit auf der Uhr als am Anfang, während ich mich noch über die Extra-Runde ärgerte. Als ich mich abgeregt hatte, betrat ich strategisch Neuland. Ich halte das für eine sehr schöne Umschreibung für Fehler. Das war zwar noch nicht schlimm, aber ich wusste nicht, was ich in der Stellung anstellen sollte. Später kam ich am Königsflügel unter Druck, wir waren beide in Zeitnot und in verlorener Stellung schoss ich einen letzten Bock und ließ ein kurzzügiges Matt zu.

Da waren aber schon alle Messen gelesen. Kurz nach 13:00 Uhr hatte Lisa an Brett 2 IM Bodnar gratulieren müssen. Bei einem kurzen Blick auf ihre Stellung hoffte ich, dass zumindest sie weiß, was auf dem Brett los war. Mir kam es merkwürdig war.

Kurz danach hatte Alexandra an Brett 3 gegen HW Stark verloren, die letzte Begegnung zwischen den beiden endete remis, aber nicht so heute.

Iddel Berger an Brett 4 stand bei meinem kurzen Rundblick ziemlich gut, konnte das aber nicht nach Hause bringen, sondern verlor sogar.

Die Partei an Brett 1 zwischen Klaus und Wolfgang endete remis, genau so wie die an Brett 5 zwischen Horst und Andreas Werner. Axel Jakobi (Brett 8) meinte zu mir, dass er auch gleich aufgeben könne, er bekam aber noch ein Remisangebot, das er natürlich annahm.

Beim Stand von 1,5:5,5 versuchte Jens an Brett 6 gegen Andreas Lenk ein Endspiel mit 2 Minusbauern zu verteidigen, allerdings erfolglos.

Am Schluss steht eine Klatsche, wir sind mit 1,5:6,5 richtig unter die Räder gekommen. Vielleicht unterschätzt uns niemand mehr, vielleicht ist Mölln gegen uns immer besonders motiviert, ich habe keine Ahnung. Nur meine Prognose der Brettpunkte ist zum Teil bestätigt worden, wir haben im unteren Vierer doppelt so viel Punkte erzielt wie im oberen.

Die Aufstiegsentscheidung ist vertagt auf den letzten Spieltag, an dem wir gegen Wrist-Kellinghusen spielen. Zumindest kann es keine organisatorischen Unstimmigkeiten bei den Fahrgelegenheiten geben, wir haben ein Heimspiel.