„Ich sehe keine Nachteile im Schach960. Das einzige kleine Manko ist die Anfangsstellung. Ansonsten gibt es nur Vorteile“. Dieses Bonmot stammt von GM Alexander Grischuk. aktuell  Platz 12 in der FIDE und Teil unser Meistermannschaft zwischen 2001 und 2003.

In die gleiche Kerbe schlägt GM Levon Aronian: "Chess960 ist gesund und gut für dein Schach. Wenn du dich darauf einlässt und nicht nur die Figuren bewegst, um bekannte Positionen zu erreichen, verbessert das wirklich deine Schachsicht."

Also wirklich ein guter Grund, um mal etwas Abwechslung in unseren freitagabendlichen Betrieb aufzunehmen. Variatio delectat.

Die Idee, die Figurenausgangsstellung dem Zufall  zu überlassen, stammt wohl von Robert Fischer, dem 11. Schachweltmeister.

Begeistern dafür konnten sich allerdings bei unserer diesjährigen ersten Ausgabe am 17. Februar (die zweite folgt am 09. Mai) nur 10 Schachfreunde. Im Grunde ganz „normales“ Schach.  Probleme gab es eigentlich nur bei der Frage „Darf ich rochieren? Und wenn ja, wie?“ Abhängig von der Positionierung des Königs und des Turms, gibt es vier verschiedene Möglichkeiten, eine Rochade auszuführen.

Gespielt wurden 5 Runden (12 Min. + 3 Sek.) und am Ende war es eine ganz knappe Entscheidung zwischen Hartmut Nehls und Levi Malinowsky. Beide holten 4 Punkte und auch die Buchholz-Zahl war gleich. Die Drittwertung entschied schließlich knapp für Hartmut. Dahinter ein 3-Punkte-Feld mit Christoph Stäblein, Prof. Dr. Horst Mentlein, dem Berichterstatter und Steffen Neutsch. Werner Erfkamp und Jörg Bohner erzielten 2 Zähler und je einen halben Ralf Malinowsky und Daniel Gurewitsch.

Am Ende der ungewohnten Anstrengungen durften sich alle Teilnehmer vom Preistisch bedienen.

Nach diesem Ausflug in die Abseitigkeiten des Schachsports, geht es am kommenden Freitag, d. 24.02. in eher vertrauten Bahnen weiter. Auf dem Plan steht „Top in 2“. Hierbei handelt es sich um ein zweiteiliges Turnier. Zunächst Blitzschach (3 Min. + 2 Sek.) und am 31.03. folgt Schnellschach (12 Min. + 3 Sek.). Die Ergebnisse beider Veranstaltungen werden zu einem Gesamtergebnis addiert und münden in einer attraktiven Preisvergabe.