Bad Zwischenahn Schachturnier
Der Bad Zwischenahner Nord-West Cup (26-29.01.2023) ist ein recht stark besetztes Open, mit einigen internationalen Spielern, vielen Titelträgern und einem recht schönen Spielsaal. Direkt neben dem Spielsaal verfügte die Lokalität zusätzlich über ein Café, sowie einen guten Ausblick aufs Bad Zwischenahner Meer (wobei die Bezeichnung See passender wäre). Ich würde gerne behaupten, dass das Turnier wäre ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen, jedoch hatte ich wohl noch nie so viele Problemfälle.
Wie das Datum bereits verrät, fand das Turnier um die Zeugnisvergabe herum statt, so wie die letzten drei Jahre. Dieser Zeitraum eignet sich für Schüler ideal, um solch ein Turnier zu spielen. Dieser Herausforderung nahmen sich Justus Sommer, Knut Kloerss, Lisa Sickmann, Zoe Bosselmann(C-Open) und der Berichterstatter im A-Open an. Dazu für Wasser und Taschentücher dabei waren: Kerstin, Olaf und Reinhard. Bei einer Elo, bzw. DWZ-Beschränkung von 1850 versprach das Teilnehmerfeld keine leichten Partien. Nach einer Erfolgreichen LEM in Elmshorn sollte es in Bad Zwischenahn in demselben Zweiergespann weitergehen, davon waren jedoch lediglich beim Berichterstatter Ansätze zu sehen.
Knut hatte es direkt in der ersten Runde mit „klein Carlsen“, wie er ihn selbst taufte, zu tun. Dieser 12-jährige Spieler kredenzte Knut einen nahezu perfekten Schotten und schlug in den nächsten Runden mindestens 2 Spieler über 2400 Elo.
Von Runde 3-7 gab es immer wieder Reibereien zwischen Knut und den Schiedsrichtern. Er reklamierte mehrere Smartwatches beim Schiedsrichtergespann und nach einiger Beharrlichkeit wurde ihm mit dem Rausschmiss gedroht, ohne seine Reklamation ernst zu nehmen. Dazu kann sich jeder seinen Teil denken. Während der ganzen Reklamationen ging Knuts russisches Roulette eher nach hinten los und so endete das Turnier für ihn mit 2 Siegen und 5 Niederlagen.
Justus hatte nach zwei Remisen gute Voraussetzungen für ein gutes Turnier, jedoch verlor er die entscheidende Partie in einem zweischneidigen Endspiel. Danach war nicht viel mehr zu holen. Am Ende wurden es 3 ½ aus 7 und ein eher durchschnittliches Turnier.
Lisa spielte das mit Abstand beste Turnier. Bei ausnahmslos nominell stärkeren Gegnern erreichte sie 4 ½ Punkte, verlor nur eine Partie und erlangte damit fast die 2000 DWZ. Jedoch war sie sehr knapp vor einer zweiten kampflosen Niederlage. Denn unser Fahrkartenkontrolleur Reinhard erkannte heldenhaft, dass Lisa 10 Minuten nach Beginn der vorletzten Runde ihre Karte noch nicht gelöst hatte. Diese fand eine Stunde früher statt, was Lisa und Olaf wohl entgangen war. Nach einem sehr kurzen Telefonat wurde aus einem gemütlichen Frühstück eine Partie mit einer halben Stunde weniger, aber immerhin eine Partie.
Bei mir ergaben sich 2 interessante Partien die erste aus der dritten Runde: nach 20 Zügen auf Inkrement reklamierte mein Gegner in folgender Stellung Remis: Partie 3
Dem Schiedsrichter blieb nichts anderes übrig als weiterspielen zu lassen, denn es ist weder ungenügendes Material noch eine dreifache Stellungswiederholung gegeben. Zum Glück wusste ich nicht genau wie die Stellung einzuschätzen ist, sonst hätte ich vermutlich Remis gegeben.
Auch die vierte Runde bot auf und neben dem Brett ein Spektakel. Nachdem ich von meinem Kontrahenten aus der letzten Runde mehr oder weniger als unsportlich und dreist bezeichnet wurde, ging es in eine sehr spannende Partie gegen Gutman, der nicht zufrieden über das Ergebnis zu sein schien:
Zoe im C-Turnier fand erst spät ins Turnier. Die ersten 4 Runden hielten nichts als Kummer und Niederlagen für sie bereit. So stieg sie wie der Phoenix aus der Asche und zahlte den nächsten Gegnern, die eigentlich keine Schuld daran trugen jene Packungen zurück. So wurden es 3 Punkte als vorletzter gesetzt.
Auch hier hätte ich gerne eine Partie gezeigt… jedoch sind alle interessanten mit 3 e. p. Zügen hintereinander oder Doppelzügen, davon sind Schachprogramme nicht begeistert.