Für den letzten Spieltag lagen mir schon rechtzeitig mehrere Absagen vor. Berufliche Gründe, schulische Verpflichtungen und gleichzeitiger Spieltag mit der Jugendbundesliga. Zum Glück haben wir ja eine lange Ersatzbank, aber für heute musste ich diese auch ausreizen. Vielen Dank an Frank Jankowiak, Thomas Thannheiser und Ede himself, dass sie gerne und frühzeitig zugesagt haben. Andernfalls hätten wir ein Problem gehabt. Für uns selbst ging es um nichts mehr, aber das ist ja kein Grund, nicht vollzählig anzutreten. Außerdem wollten wir unserer fünften Mannschaft den Rücken freihalten, die mit nur 3 Punkten noch abstiegsgefährdet war.

Schon morgens beim Aufbauen mit Ede kam ich ins Schwitzen. Sage einer, Schach ist kein Sport. Nochmal ins Schwitzen geriet ich, als Neumünster bereits um 9:30 Uhr fast vollzählig erschienen war, und von meiner Mannschaft nur Ede und ich vor Ort waren. Aus dem Schwitzen kam ich dann auch nicht mehr raus, denn obwohl wir den Raum in unserem Ausweichspielsaal fast für uns allein hatten, heizten wir ihn ganz schön auf.

Um 11:30 Uhr das erste Ergebnis (Brett 1), Hartmuts Vorbereitung schien diesmal nicht einzuschlagen, er nahm Brittas Remisangebot an. An Brett 8 hingegen brachte Ede uns mit einer kleinen Miniatur in Führung. 

Horst Mentlein an Brett 2 blickte anscheinend im früh erreichten Endspiel besser durch als sein Gegner, um 12:00 Uhr führten wir 2,5:0,5. An den anderen Brettern war für mich nicht viel zu erkennen, allerdings hatten wir teilweise auf der Uhr erhebliche Vorteile. In meiner Partei nutzte ich die Gelegenheit zu einem Maroczy-Aufbau. Allerdings wusste ich nicht so viel damit anzufangen und so begann ich schwermütiges Lavieren. Das führte aber zu nichts. Erst als mein Gegner seine Figuren auf dem Damenflügel konzentrierte und ich das Läuferpaar gewinnen konnte, fühlte ich mich etwas wohler. Thomas an Brett 7 und Samuel an Brett 3 gewannen ihre Partien. Frank an Brett 6 hat dem Vernehmen nach viel Glück gebraucht (und auch gehabt), um seine Partei zu gewinnen.

In meiner Partie hatte ich die gegnerische Königsstellung mit Bauernzügen aufgelöst. Im direkten Königsangriff griff ich allerdings in beginnender Zeitnot mindestens einmal daneben. Materiell hatte ich nur einen Bauern mehr, aber einige Figuren meines Gegners standen so schlecht, dass sie im Prinzip gar nicht da waren. Er ermöglichte mir leicht entnervt das folgende Matt.

In der letzten Partie, die Reiner an Brett 5 spielte, gab es vor und nach dem Remis Diskussionen. Das trübte für mich diesen Spieltag etwas ein. Es bleibt, dass Schach bei sommerlichen Temperaturen kein besonderes Vergnügen, sondern eine schweißtreibende Angelegenheit ist. Der Sieg gegen Neumünster fiel vielleicht mit 7:1 etwas zu hoch aus. Unsere Rückendeckung hat unsere fünfte Mannschaft gar nicht gebraucht, sie haben aus eigener Kraft die Klasse gehalten.