Im Frühjahr steht üblicherweise eines der größten schachlichen Events des Jugenschachs in Schleswig-Holstein statt: Die Landesjugendeinzelmeister schaften (kurz: LJEM)

Dieses Jahr wurde mit der Tradition gebrochen, dass die LJEM in der ersten Ferienwoche mit Ostermontag beginnend stattfindet. In der Vergangenheit war die zweite Woche wettertechnisch immer angenehmer, doch dieses Jahr war es umgekehrt - zumindest schien es so vor einigen Tagen. Der Wetterbericht kündigte für diese Woche sieben Tage durchgehend Regen an und schlug mir so etwas auf die Stimmung. Mittlerweile sind es glücklicherweise nur noch zwei Tage, was ich als gutes Omen für das Turnier werte. Ebenfalls ein gutes Omen für den Schachverein, dass wir die Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr auf 29 steigern konnten.

Leider gab es zwei kurzfristige Absagen, sonst wären wir mir 31 Teilnehmern fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau gewesen. Damit stellen wir dieses Jahr die zweitgrößte Delegation des Turniers. Besonders erfreulich sind die 15 Lübecker Spieler in der jüngsten Altersklasse U10, die damit ein starkes Fundament unserer Jugend bilden und auf erfolgreiche Jahre hoffen lassen.

Das bedeutet natürlich auch für uns Betreuer und Trainer, dass der Lautstärkepegel in unserem Vereinsraum gewisse Grenzwerte erreichen wird und man auf verschiedenste unerwartete Situationen vorbereitet sein muss.

Von daher seht es uns ein bisschen nach, wenn wir in den ersten beiden Tagen, wo erst 12 Spieler vor Ort sind, die ruhige Atmosphäre genießen werden. Unser Team besteht ähnlich wie letztes Jahr aus Nicole, Tom, Martin, Alexandra und mir. Neu dabei auf der Trainerseite ist Justus, der als Bundeskaderspieler bereits einen Freiplatz und uns dieses Jahr mit seiner Expertise unterstützen möchte.

Im Detail sieht unsere Spielerdelegation wie folgt aus:

U10w: Bina Muradyan, Leyla Pötter
U10: Alfred Hellenbroich, Henning Jasper Kutz, Samuel Borukhson, Anthony Kropp, Finn Wachruschew, Max Sooß, Mark Muradyan, Adam Khadem Aljamea, Valentin Hagge, Ilyas Pötter, Niilo Egert, Theo Frerich
U12w: Samira Pötter
U12: Tom Enderwitz, Paul Matti Kutz
U14: Ilias Petridis, Enes Gümüs, Wioletta Janiak, Ida Klara Kutz, Hanno Hellenbroich
U16: James O´Connor, André Petrow, Ida Rosin, Ruben Engels
U18: Helene Hellenbroich, Benjamin Borukhson, Joseph Ho


Ida Klara, Hanno, André, Ruben und Benjamin haben in ihren Altersstufen Meisterklassenplätze erhalten und spielen daher direkt um die Qualifikationsplätze für die Deutsche Einzelmeisterschaft in Willingen. Besonders gute Chancen haben hier Ida und Hanno in der U14, da es hier dieses Jahr mit drei Qualifikationsplätze und einen Platz für die Landesmeisterin ungewöhnlich viele Plätze gibt.

Direkt zu Beginn gab es jedoch die erste schockierende Mitteilung: Die Vormeisterklassen, die üblicherweise im Saal des dritten Stockes residierten, mussten aufgrund hoher Teilnehmerzahlen in den unteren Altersklassen im Erdgeschoss untergebracht werden. Nach lautstarken Empörungen und energischen Diskussionen, trat nach Besichtigung des neuen Spielsaals wieder etwas Beruhigung unter den Spielern ein. Die Situation wurde von der Schachjugend logistisch zufriedenstellend gemeistert. Nach einer kurzen Vorstellung des Trainerteams und einer gemeinsamen Mahlzeit, ging es für die Spieler bereits an ihre Bretter für die erste Runde.

Erfreulicherweise war die Schlammwüste einer Baustelle im Hinterhof mittlerweile wieder einer grünen Wiese gewichen, wodurch zwischen den Runden wieder ausgleichende, körperliche Aktivitäten wie Fußball, Badminton oder Volleyball möglich waren. Nicht zu vergessen natürlich auch die mittlerweile sehr ramponierte Tischtennisplatte im ersten Stock, die sich auch bei einigen Betreuern hoher Beliebheit erfreuten. Stand jetzt lässt sich sagen, die Stimmung unter Spielen und Betreuern gleichermaßen gut ist und wir freuen uns auf eine ereignisreiche Woche.


Wer über Ergebnisse und den Turnierverlauf stetig informiert sein will kann beim Liveticker vorbeischauen. Genaue Paarungen und Ergebnisse gibt es auf der Turnierhomepage: