Nachdem die beiden Pflichtsiege gegen Rostock und Marmstorf erzielt wurden, geht es für uns in den letzten vier Runden gegen etwa gleichstarke Gegner darum, einen dieser in der Tabelle hinter zu uns zu lassen, um nicht auf einem Abstiegsplatz zu landen.

Den Anfang machten wir bei Königsspringer Hamburg. Ullrichs Schnupfen wurde kurzfristig gegen den Marco´s ausgetauscht, an der Aufstellung sollte es also nicht liegen. Eher schon an dem Eröffungsexperiment von Martin, der anscheinend keine Zeitungen liest, in denen vor den Russen gewarnt wird. Deren Verteidigungsetat ist einfach zu gering und seine Stellung zerbröselte so vor sich hin. Den Ausgleich versprach Haralds Angriff auf den König, nachdem Alexander schnell remisierte.

 Kololli Schmidt Alex

Michael war gut vorbereitet und daher machten wir uns auch hier Hoffnungen auf den ganzen Punkt. An den unteren Brettern sah es nicht so gut aus. Ich holte nichts aus der Eröffnung heraus, Dirk gewann zwar einen Bauern, sah sich jedoch sehr aktiven gegnerischen Figuren gegenüber. Thomas baute sich sehr passiv auf und hoffte, seinem großen Wertungsvorteil duch einen gegnerischen Patzer Geltung zu verschaffen. Die Paarung am achten Brett hätte auch schon vor zwanzig Jahren so lauten können, hier wurde um kleine Vorteile gekämpft, leider mit mehr Erfolg auf der Hamburger Seite.

Kreuz Christ Lampe

Harald hatte sich zwei Mehrbauern gesichert und ließ diese laufen ohne auf seine offene Königsstellung zu achten. Das Ergebnis war ein Dauerschach und einige Sorgenfalten, denn auch Dirk konnte seine Probleme nicht bewältigen. Nachdem Thomas kein Patzer präsentiert wurde, reichte seine Stellung nur zum Remis und nach der Zeitkntrolle lagen wir 1,5:3,5 hinten.

LSv 15

Was nun? Marco mit einem Bauern weniger ohne viel Gegenspiel, ich ließ eine kleine Chance ungenutzt und mühte mich daher, die Stellung zu komplizieren. Michael hatte einen Bauern mehr, aber auch die verschiedenfarbigen Läufer konnten seinen Sieg nicht verhindern. 2,5:3,5. Marco´s Gegner verschmähte das Dauerschach, trotz Empfehlung seines Kapitäns. Im Einzelturnier sicherlich richtig, aber in einem Mannschaftskampf hat die 4,5 eine besondere Bedeutung. Der Kapitän hatte nämlich gut eingeschätzt, dass mein Gegner in dem entstandenen Turmendspiel die wenigen Klippen bewältigen und das 3:4 schaffen würde. Aber als ich dann auf Marco´s Stellung schaute, hatte sich der König verlaufen und Marco durfte Matt setzen.

Frohb

Ein glückliches 4:4. Und genau rechtzeitig, denn so konnten wir Hamburg verlassen, bevor irgendein zorniger Gott auch unseren Zug mit Stromleitungen bewarf.

(Fotos: J.-H. Plackmeyer)