An unserem 6. Spieltag in der Bezirksliga Ost kam es leider aufgrund vorheriger eher unglücklicher Leistungen zu einem echten Abstiegskampf. Wir waren Tabellenvorletzter und spielten nun gegen die erste Mannschaft aus Lauenburg, die Tabellenletzter waren.

Die Marschroute war daher klar, wir brauchten 4,5 Brettpunkte, da oberstes Ziel war, nicht die rote Laterne zu übernehmen.

Unsere Gäste aus Lauenburg gingen auch gleich, zumindest mental, in Führung, da diese trotz Schneefalls pünktlich erschienen, was leider uns, trotz teilweise kurzer Wege, nicht gelang.

Zu den einzelnen Spielen kann ich nur bedingt was sagen, da ich an meinem Brett genug zu tun hatte. Darüber hinaus traten wir mit 6 Jugendlichen an, die an der LJEM teilnehmen werden, so dass ich deren Spielweise hier nicht näher erläutern möchte.

Knut ging wie die Feuerwehr in die Partie und konnte auch gleich einen Mehrbauern generieren. Nachdem er seine Stellung kontinuierlich verbessern konnte, habe ich nur noch erkannt, wie ihm sein Gegner die Hand zur Gratulation reichte. Das war beruhigend, da an allen anderen Brettern zu diesem Zeitpunkt kein signifikanter Vorteil für uns erkennbar war.

An Brett 1 hatte es Anton mit dem in dieser Saison sehr starken Michael Wiechmann zu tun. Eine Niederlage, ansonsten nur Siege. Anton geriet leider in Zeitnot und seine Stellung wurde zunehmend schlechter, so dass er seine Niederlage eingestehen musste. Das war dann der Ausgleich für Lauenburg.

Kurz darauf konnte ich Jakob beobachten, wie er sich eine hervorragende Bauernstellung mit einem Mehrbauern erarbeiten konnte. Er war sehr zuversichtlich und lächelte mich bereits mit einem Siegerlächeln an. Offensichtlich, um mich zu beruhigen. Das Lächeln konnte dann auch bestätigt werden, da sein Mehrbauer die Partie für ihn entschied und wir somit in Führung gehen konnten.

Fast zeitgleich kam Paco Valverde zu mir und guckte sich meine Partie an. Er war ziemlich entspannt und teilte mir beiläufig mit, dass er bereits gewonnen hat. Kurz zuvor habe ich mir seine Partie noch angeschaut und ich fand sie sehr unübersichtlich. Was auch immer in der kurzen Zeit passiert ist, es war das 3:1.

Jalel gelang es in der Zwischenzeit seinen Gegner im wahrsten Sinne zu überspielen. Seine Springer standen gefährlich dem König, der sich bereits auf der 6. Reihe befand, gegenüber. Hinzu kam eine Dame/Turm Kombination. Ein paar Züge später konnte der König nur in Richtung Grundreihe flüchten, wo ihm ein Matt drohte. Dieses wurde verhindert, indem sein Gegner aufgab.

Nun fehlte noch ein halber Punkt und Joa wurde ein Remis angeboten. Es war sehr verlockend das Angebot anzunehmen, da wir so bereits jetzt das vorgegebene Ziel erreicht hätten. Aber Joa hatte Lust weiterzuspielen und signalisierte es mir auch. Die Frage, ob er weiterspielen will, beantwortete er mit einem kurzen „Ja“ und er war erleichtert. Zeitgleich versprach er mir nach einem weiteren Zug, dass er die Partie nicht in den Sand setzen werde.

Meine Partie dümpelte vor sich hin und im Endspiel gelang es uns jeweils einen Bauern zu einer Dame zu wandeln und das bedeutete nun einmal ein Remis, da sich keine weiteren Figuren auf dem Brett befanden. Tagesziel erreicht!

Alexandra kam sehr gut aus der Eröffnung und ihr Kontrahent stand mit zwei Minusbauern deutlich schlechter da. Darüber hinaus geriet er in Zeitnot und bekam auch erst auf Alexandras Hinweis mit, dass seine Zeit abgelaufen war.

Joas Partie ging munter weiter und er stand nun deutlich besser. Einen Freibauer mit gleichzeitig besserer Königsstellung konnte von seinem Gegner nicht lange gehalten werden. Ein paar Züge später konnte Joa sein Versprechen einhalten.

Mit dem Ergebnis von 6,5 – 1,5 waren wir natürlich sehr zufrieden. Nur an der Pünktlichkeit werden wir arbeiten müssen, aber das kriegen wir auch noch hin.