Nach anderthalb Jahren wieder ein Punktspiel. Wie geht das? Wer baut die Bretter auf? Wie war gleich die Bedenkzeit? Welcher Modus auf der Uhr? Kommen alle? Kommen alle pünktlich? Haben alle mindestens ein G? Klappt alles ohne Ede?

Mir kam das alles tatsächlich etwas unwirklich vor, die Erinnerung an das letzte Punktspiel, eine knappe Niederlage gegen Mölln im März 2020, wirkte zwar noch frisch, vielleicht weil sie damals so schmerzlich war, aber dennoch wie aus einer anderen Zeit. Obwohl Corona da schon aktuell war oder gerade wurde. Und dann auch noch die Premiere in unserem neuen Vereinsheim. Zum Auftakt der VBL B, die dieses Jahr leider nur mit 8 Mannschaften startet, durften wir gegen unsere 5. Mannschaft antreten. Die Aufstellung der Mannschaft war nicht ganz einfach, aber letztlich hatten wir doch 8 Bretter besetzt. Vielen Dank an Frank Jankowiak, der bereit war, kurzfristig als Ersatz einzuspringen.

Nach einer Stunde hatte ich an Brett 4 kampflos gewonnen, Hartmut Gabor hatte gegen Horst Mentlein eine Springergabel mit Qualitätsverlust übersehen und keine Lust, das weiter zu spielen und bei Jalel Silini und Axel Jakobi waren noch alle Figuren aus dem Brett.

Nach einer weiteren halben Stunde machte Knut in der lebhaftesten Partie den nächsten Punkt für uns.

Dann kehrte Ruhe ein. Frank Jankowiak an Brett 8 sammelte leichte Vorteile gegen Gummels Caro-Kann. Reiner Noreisch stellte sich gegen Kolja Maas auch erstmal sicher auf, Axel tauschte vielleicht mal einen Bauern. Um Samuel Oltzen oder besser seine Partie machte ich mir Sorgen, denn er stand ziemlich unter Druck und verbrauchte Unmengen an Zeit. Die Partie von Alexandra an Brett 1 war mir irgendwie zu kompliziert.

Aber ihre Partie war die nächste, die erfolgreich für uns zu Ende ging.

Als Axel ein Remisangebot erhielt, sah er (ich auch aus Mannschaftssicht) keinen Grund, das abzulehnen. Wir hatten gewonnen. Kurz danach hatte aber auch Reiner seine gute Stellung zu einer Mattstellung ausgebaut (5,5:1,5).

Samuel hatte das Gröbste überstanden und war aus den Verwicklungen mit einem Mehrbauern herausgekommen. In Zeitnot opferte er allerdings die Qualität, ich glaube, das war gar nicht nötig, aber ich stand ja auch nur daneben. Er kämpfte danach stundenlang um das Remis, ich dachte darüber nach, ob es die 50-Züge-Regel noch gibt, bis sich Werner Erfkamp in sein Schicksal (Remis) ergab.

Und da war sie dann, die Pointe des heutigen Tages. Frank hatte nicht sofort zugesagt, als Ersatz einzuspringen. Erst nach der Überlegung, dass er bestimmt bis 15:00 Uhr mit der Partie durch wäre, kam sein Anruf, dass er doch mitspielen könne.

Seine kleinen Vorteile hatten sich langsam, aber sicher angehäuft. Aber es entstand ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern (Oh Schreck, Horror, Süßes oder Saures). Aber die 2 Mehrbauern haben dann doch um 15:15 Uhr den Tag entschieden. Ich hoffe, er war noch rechtzeitig zu Hause.

Alles in allem mit 7:1 ein schöner Erfolg, aber etwas unwirklich kommt mir das immer noch vor. Und wie lädt man noch einen Bericht hoch?