Die Ligensaison steht in den Startlöchern. Jedenfalls scheint es so. Das betrifft die alte Saison 2019/20 gleichermaßen, wie die im Oktober startende Spielzeit 2021/22.

Jedenfalls mit einigen Einschränkungen. Sicher ist, dass die Saison 2020/21 komplett gestrichen  bzw. zum 2019/21 – Spagat erweiterte wurde. So sollen die beiden offenen Begegnungen in der OLN am 14. und 15. August nachgeholt werden. In allen anderen Ligen und Klassen darunter soll nach der Entscheidung der Spielkommissionen nichts nachgeholt werden. Dieser Schlussstrich hat bekanntlich einige Protestverfahren in Gang gebracht, die noch nicht abgeschlossen wurden.

Genau 329 Tage nach dem letzten Jugendbundesligaspiel (06.09.2020, 4:2 gegen Uelzen) ging es am Samstag für die erste Jugendmannschaft in der Jugendbundesliga Nord wieder an die Bretter. In 4 Partien sollen die Plätze für die DVM 2021 ausgespielt werden, 2 letztes Wochenende und 2 nächstes Wochenende.

 

In der ersten Runde mussten wir gegen die Weisse Dame Hamburg ran, favorisiert waren wir an jedem Brett, zwischen 90 und 400 DWZ-Punkten. Als erstes gewann ich meine Partie nach einem Einsteller im 9. Zug meines Gegners.

Etwas später folgte Knut mit einem Sieg. Die Partie hätte sicherlich noch schneller vorbei sein können, wenn sein Gegner zwischenzeitlich nicht mehrfach auf der anderen Straßenseite einkaufen gewesen wäre. Auch wenn Knuts Protest keinen völligen Zuspruch fand, gewann er die Partie.

Justus opferte in der Eröffnung schnell zwei Bauern, woraufhin die Stellung lange unklar war. Letztendlich konnte er aber durch die schwache Grundreihe seines Gegners eine hübsche Kombination auspacken und kurz danach die Partie zu seinen Gunsten entscheiden.

Eine zu Beginn sehr starke Partie hat auch Marie am sechsten Brett gespielt. So konnte sie eine Dame für zwei Leichtfiguren gewinnen und hätte den Materialvorsprung sogar noch ausbauen können. Jedoch wurde die Zeit immer knapper und die Stellung durch die aktiven Gegnerischen Figuren immer unklarer, bis sich die Partie endgültig kippte.

Im Vergleich zu den anderen hat Alexandra eher eine positionelle Partie gespielt. Durch ihre Überlegenheit in dem Gebiet konnte sie zwei Bauern einsammeln, als der Gegner schließlich in komplett verlorener Stellung auf Zeit verloren hatte.

Am längsten gekämpft hat Tigran mit seinem Gegner. Nach einem schwankenden Partieverlauf endeten sie in einem ausgeglichenen Endspiel mit Turm und 7 Bauern (Tigran) gegen Springer, Läufer und 6 Bauern. Es sah lange nach einem fast toten Remis aus, bis sein Gegner die Bauernstruktur entscheidend schwächte und der Turm eindringen konnte. Somit haben wir den ersten Kampf souverän mit 5:1 gewonnen.

An den taktischen Schlägen aus dem Match kann sich gerne selber nochmal hier versucht werden:

 

Am Sonntag ging es dann um 9 Uhr nach Rostock, um für uns alle das erste Mal gegen Makkabi Rostock anzutreten. Wie bereits am Vortag waren wir an jedem Brett favorisiert, jedoch zum Teil nur knapp.

Nach nur 23 Zügen durfte sich Knut als Sieger erklären. Den etwas passiveren Aufbau seines Gegenübers konterte unser FSJler mit einem Bauernhebel gekonnt aus und legte damit den König frei. Kurz danach musste dieser eingestehen, dass es aus dem Matt keinen Ausweg mehr gab.

Eine Weile später konnte auch Justus seinen Gegner erfolgreich bezwingen. Nach dem Einsammeln von einem Zentrumsbauern verteidigte Justus sich mühelos und sackte noch mehr Material ein, 2:0.

Den dritten Punkt holte Tigran nach 21 Zügen. In dem Sizilianer seines Gegners nutzte er die schwarzfeldrigen Löcher aus und konnte sich so entscheidenden Materialvorteil erarbeiten.

Etwas zu passiv aufgebaut hat sich Alexandra, weshalb schon früh böse Taktiken drohten. Trotz sehr hartnäckiger Verteidigung ging ein Bauer über Bord, welcher das Endspiel entscheiden sollte.

Auf 4:1 konnte ich den Vorsprung gegen den nur 20 Punkte schwächeren Gegner erhöhen:

Tilo, der für Marie eingesprungen war, wickelte relativ früh in ein Schwerfigurenendspiel mit besseren Aussichten für ihn ab. Als jedoch der Mehrbauer verloren ging, war nur noch ein Turmendspiel mit gleich vielen Bauern auf dem Brett. Tilo bot Remis an, allerdings musste sein Gegner noch 1,5 Stunden das Turmendspiel weiterspielen und uns 1,5 Stunden länger im regnenden Rostock sitzen lassen. Irgendwann kam dann der Moment, als auch er einsah, dass mehr als ein Remis nicht zu erreichen ist.

 

Mit den beiden Siegen im Gepäck müssen wir nächste Woche erst zuhause gegen das Johanneum Eppendorf antreten, bevor es am Sonntag gegen den HSK zum vermutlich entscheidenden Spiel kommt.